Alcácer do Sal

Die zierliche Stadt Alcácer do Sal

Wappen der Stadt Alcácer do Sal title=schmiegt sich an einen sanften Berghang. Ihr zu Füßen windet sich der Rio Sado. Reich wurde der Ort im Mittelalter durch das Salz, das in der Mündung des Flusses gewonnen wurde. Auch heute ist die Salzgewinnung in Meeressalinen im Delta des Rio Sado ein Wirtschaftsfaktor. Schwerpunkte der Landwirtschaft sind der Anbau von Reis und Pinien zur Pinienkerngewinnung.

Früher wurden Getreide, Oliven und Wein vom Landesinneren über den Rio Sado an die Küste transportiert, heute ist der Fluss versandet und eignet sich nicht mehr für die Schifffahrt. Alcácer do Sal ist Sitz eines gleichnamigen Kreises.

Sehenswürdigkeiten Basisdaten Geschichte

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Sehenswürdigkeiten:

  • Castelo de Alcácer do Sal: Die Burg geht auf maurische Ursprünge zurück und ihre Mauern sind bis heute noch relativ gut erhalten. Weiterlesen >>
  • Convento de Nossa Senhora de Ara Caeli/Pousada de D. Afonso II: Im ehemaligen Franziskaner-Kloster befindet sich heute die Pousada de D. Afonso II. Weiterlesen >>
  • Cripta Arqueológica de Alcácer do Sal: Das Museum und Krypta befinden sich unterhalb der Pousada.
  • Fórum Romano und Igreja de Santa Maria do Castelo: Das römische Forum wurde 1983 neben der Kirche Santa Maria do Castelo, auch Igreja Matriz de Alcácer do Sal genannt, entdeckt. Vom Forum wurde eine römische Mauer und ein Raum mit weißen Marmorboden freigelegt. Alles deutet darauf hin, dass sich die Anlage über eine Fläche von 80x40 m erstreckt, ein Teil von der Kirche Überbaut ist. Gefunden wurden auch Fragmente von Inschriften, Statuen und Marmorrahmen. Funde aus höheren Ebenen zeigen, das das Gebäude auch während der muslimischen Periode im 8-11. Jahrhundert genutzt wurde. Quelle: cm-alcacerdosal.pt
  • Solar dos Salemas: Das zweigeschossige Gebäude mit Innenhof wurde 1525 von Rui Salema erbaut und beherbtergt heute die Stadtbibliothek. Weiterlesen >>

In der Umgebung:

  • Feitoria Fenícia de Abul: Abul ist ein Ort am rechten Ufer des Flusses Sado, wo die Phönizier während ihrer Expansionsreisen um das 7. Jahrh. v. Chr. eine Handesniederlassung errichteten. Weiterlesen >>.
  • Aldeia de Santa Susana
  • Barragem do Pego do Altar: Der Staussee Pego do Altar wird vom Alcáçovas, einem Nebenfluss des Sado gespeist. Die Talsperre liegt etwa 8 km südwestlich von Alcácer do Sal. Weiterlesen >>
  • Barragem de Vale do Gaio oder Barragem Trigo de Morais: Die Talsperre Vale do Gaio liegt ca. 15 südöstlich und eignet sich für verschiedenen Freizeit- und Urlaubsaktivitäen, z.B. Angeln, Kanufahren und ausgedehnte Spaziergänge. Weiterlesen >>
  • Cais Palafítico do Porto da Carrasqueira: Der Fischer-Kai liegt am Rio Sado in der Nähe des kleinen Fischerdorfes Carrasqueira (Gemeinde Comporto) und wurde von den Fischer in den 1950-60er Jahren erbaut. Weiterlesen >>
  • Naturreservat Rio Sado Delta: Das Delta des Rio Sado und angrenzende Feuchtgebiete wurden nach der Nelkenrevolution von 1974 zu einem Naturreservat erklärt. Bekannt wurde es durch das Vorkommen von Süßwasserdelfinen. Weiterlesen >>
  • Olival e Ingreja do Senhor dos Mártires: Die archäologischen Ausgrabungen und die gleichnamige Kirche liegen ca. 1 km außerhalb der Stadt Alcácer do Sal auf einem Hügel. Weiterlesen >>
  • Porto de Rei
  • Torrão: Das Städtchen Torrão mit großer historischer Vergangenheit liegt am rechten Ufer des Flusses Xarrama. Die Siedlung hat Wurzeln, die bis in die Jungsteinzeit reichen. Weiterlesen >>

Geschichte:

Die erste Besiedlung des Gebiets um Alcácer do Sal erfolgte vor mehr als 40.000 Jahren. Zeugen der Steinzeit sind die in der Gegend befindlichen Kultstätten und Megalithanlagen. Nach dem Dritten Punischen Krieg (149-146 v. Chr.) gehörte die Region zum Römischen Reich. Die Römer nannten den Ort Salacia Urbs Imperatoria. Ab Mitte des 5. Jahrhunderts fielen die Germanen ein. In westgotischer Zeit war die Stadt ein Bischofssitz. Im Jahr 711 drangen Mauren und Araber in das christliche Reich der Westgoten ein. Die Mauren herrschten im Bereich von Alcácer do Sal bis ins 12. Jahrhundert hinein. Sie nutzten den Ort als militärischen Sützpunkt und nannten ihn "Al Kasser". Alcácer do Sal und seine Burg wurden nach zweimonatiger Belagerung durch die Christen unter Alfons II. am 18. Oktober 1217 eingenommen.

Im 16. Jahrhundert hatte das gesamte Sado-Becken eine wichtige afrikanische Einwanderung erlebt, um das demografische Defizit auszugleichen, das mit der Ausdehnung Portugals verbunden war. Im 18. Jahrhundert wurde eine neue Welle von Sklaven rekrutiert, um die Salzfelder zu bearbeiten und Reis zu kultivieren. Eine genetische Studie aus dem Jahr 2010 hat in Alcacer do Sal die höchsten Frequenzen (22%) der Subsahara-Mutterlinien nachgewiesen, die bisher in Europa berichtet wurden und wahrscheinlich mit dem Zustrom afrikanischer Sklaven zwischen dem 15. und 19. Jahrhundert in Verbindung gebracht werden. *2)

Alcácer do Sal erhielt 1997 das Stadtrecht.

Basisdaten:

Region: Alentejo
Unterregion: Alentejo Litoral
Distrikt: Setúbal
Gemeinden: Alcácer do Sal (Santa Maria do Castelo e Santiago) e Santa Susana, Comporta, São Martinho (Alcácer do Sal), Torrão
Einwohnerzahl: 13.046 (2011)
Fläche: 1.499,87 km²
Koordinaten: 38° 22'N, 8° 30'W
Schutzpatron: São João Baptiste
Lokaler Feiertag: 24. Juni
Stadtverwaltung: www.cm-alcacerdosal.pt

Der Kreis besteht seit Gebietsreform im September 2013 aus den vier Gemeinden Alcácer do Sal (Santa Maria do Castelo e Santiago) e Santa Susana, Comporta, São Martinho (Alcácer do Sal) und Torrão. Die ehemaligen Gemeinden Santiago, Santa Susana und Alcácer do Sal (Santa Maria do Castelo) wurden zur "União das Freguesias de Alcácer do Sal (Santa Maria do Castelo e Santiago) e Santa Susana" zusammengefasst.

Bedeutende Söhne und Töchter der Stadt:

  • Antônio Salema (im 16. Jahrh.), Richter und Gouverneur von São Tomé und Rio de Janeiro;
  • Pedro Nunes (1502-1578), der bekannteste Mathematiker und Astronom Portugals;
  • Simão Rodrigues (um 1510-1579), Geistlicher und Weggefährte des heiligen Ignatius von Loyola sowie Mitbegründer des Jesuitenordens;
  • Ruy Coelho (1889-1986), Pianist, Komponist und Dirigent,
  • João Branco Nuncio (1901-1976), portugiesischer Stierkämpfer, der "Califa de Alcácer" genannt wurde.

Partnerstädte

  • Bondy (Frankreich), seit dem 19.06.1999;
  • Mocuba (Mosambik), seit dem 19.09.2000.

Quellen und weiterführende Informationen:

  • *1): de.wikipedia.org/wiki/Alc%C3%A1cer_do_Sal
  • *2): en.wikipedia.org/wiki/Alc%C3%A1cer_do_Sal
  • Homepage der Stadtverwaltung: www.cm-alcacerdosal.pt

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