Beja

Charmante Distrikt-Hauptstadt mit großer Geschichte

Beja, Wappen/coat of arms/brasãoDie Hauptstadt des größten portugiesischen Distrikts ragt aus den endlosen Weiten des Baixo Alentejo heraus. Auf einem Hügel gelegen, kündet der mächtige Burgfried des Kastells die alte römische Stadt und das spätere Kulturzentrum der Araber aus der Ferne an.

Der Distrikt Beja umfaßt eine Fläche von 10.225 km² und ist damit der größte Distrikt Portugals. Der Sommer ist lang und heiß, im Juli und August können Temperaturen von über 40 °C erreicht werden. Beja ist heute ein kulturelles, wirtschaftliches und administratives Zentrum und Universitätsstadt. In der Region werden Keramik, Olivenöl, Käse, Lederwaren und Textilien hergestellt.

Sehenswürdigkeiten Basisdaten Geschichte

Bilder (Vitor Oliveira) zum Vergrößern sowie zur genauen Quellen und Lizenzangabe anklicken.

Sehenswürdigkeiten:

  • Castelo: Es wird angenommen, dass die römischen Verteidigungsmauern auf irgendwann zwischen dem dritten und vierten Jahrhundert zurückgehen. D. Dinis verstärkte und vergrößerte die Mauern und Türme (1307) und begann mit dem Bau des Bergfrieds (1310). Die Anlage ist eine Kombination verschiedener Baustile, Portugiesisch-romanische Architektur, Gotik, Manuelinik und Manierismus. Ausführliche Beschreibung bei Patrimonio Cultural (in portugiesisch). Im Innenhof der Burg befindet sich auch die Touristen-Info.
  • Pelourinho: Der Pranger der Stadt wird bereits in den "Costumes de Beja"" (13. Jahrhundert) erwähnt. Anlässlich der Verleihung des Stadtrechts 1517 wurde er wieder aufgebaut. Im 19. Jahrhundert wurde sein Stadtort zur Praça de D. Manuel (heute Praça da República) verlegt und später abgebaut. Verschiedene Teile verschwanden, aus den verbleibenden Elementen wurde er 1938 rekonstruiert. Später aufgefundene Teilstücke befinden sich jetzt im Innenhof des Castelos. 2001 wurde der Pranger durch einen Unfall beschädigt. Ausführliche Beschreibung bei Patrimonio Cultural (in portugiesisch)
  • Convento da Conceição und Museu Rainha D. Leonor: Das Museum wird auch "Museu Regional de Beja" genannt und ist im 1459 gegründeten "Convento do Conceição" untergebracht. Es ist das älteste Museum Portugals mit Wurzel bis zum Jahr 1791 als "Museu Sisenando-Cenáculo-Pacense" und beherbergt die ältesten Azulejos Portugals. Ausführliche Beschreibung der einzelnen Austellungen, Öffnungszeiten und Eintrittspreise bei Museu Regional de Beja (in portugiesisch);
  • Igreja de Nossa Senhora dos Prazeres und Museu Episcopal: An die Kirche angeschlossen ist das "Museu Episcopal de Beja", welches Teil des Museumsverbunds der Diözese Beja ist.
  • Igreja de Santo Amaro und Museu Núcleo Visigótic: Das Regionalmuseum Núcleo Visigótico ist in der Kirche Santo Amaro untergebracht. Die ursprüngliche Kirche stammt aus der westgotischen Zeit (5. Jahrhundert). Im 16. und 17. Jahrhundert wurde sie umgebaut und zeigt daher neben altchristlichen Architektur Portugals auch Elemente mit gotischem und manieristischem Charakter.
  • Igreja Matriz de Santa Maria da Feira: Es wird angenommen, dass die ursprüngliche Kirche aus der westgotischen Zeit (7. oder 8. Jahrh.) stammt. Während der muslimischen Besetzung wurde sie in eine Moschee umgewandelt. 1259 wurde auf Initiative von Afonso III. eine neue Kirche errichtet, die 1270 dem Orden von Avis gestiftet wurde. Die Seitenaltäre mit vergoldeten Schnitzereien stammen aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Seit 1922 ist die Kirche vom Glockenturm durch ein Bank-Gebäude getrennt, welches auf der Fläche der ehenmaligen "Capela de Nossa Senhora do Rosário" errichtet wurde. Ausführliche Beschreibung bei Patrimonio Cultural (in portugiesisch)
  • Igreja da Misericórdia de Beja: Der Bau des imposanten Gebäudes im Zentrum begann etwa 1548-1550. Die Architektur der Kirche ist ein Beispiel für den Übergang zwischen der Renaissance und des Manierismus in Portugal.
  • Sé Catedral de Beja: Der Kathedrale im manieristischen Stil wurde Ende des 16. Jahrh. errichtet. Das reich verziert und vergoldete Altarbild des Chores, datiert auf 1696-1697, stammt von Manuel João da Fonseca. Besondere Beachtung verdienen auch die Altarbilder der Seitenkapellen sowie die Azelejos des 18. Jahrhunderts der Marienkapelle.
  • Igreja de Santa Maria: Die Kirche Igreja de Santa Maria wurde möglicherweise bereits zur Zeit der Westgoten gegründet und während der maurischen Zeit zu einer Moschee umgestaltet. Nach der Rückeroberung Bejas 1162 erfolgte der Umbau in eine Kirche.
  • Weitere Kirchen und Kapellen: Igreja de Nossa Senhora do Pé da Cruz, Convento de São Francisco de Beja ou Capela dos Freires, Igreja do Salvador, Ermida de Santo André.
  • Carmelo do Sagrado Coração de Jesus: Das Kloster wird auch Carmelo de Beja genannt und ist ein klösteliches Klausurkonvent der Schwestern des Ordens der Karmeliter. Die Stadt Beja war die Wiege der weiblichen Karmeliten in Portugal. Zur Homepage des Ordens >> (in portugiesisch)
  • Römische Ruinen: Unweit der Burg ist am Largo Dr. Lima Faleiro ein Bogen der römischen Stadtmauer (Arco romano) erhalten, ebenso im Osten der Altstadt in der Travessa Funda. Im Süden der Altstadt steht am ehemaligen Stadttor Porta de Mértola ein auffallend hohes Stück der römischen Stadtmauer.
  • Monumento ao prisioneiro político desconhecido und Museu Jorge Vieira: Das Denkmal für den unbekannten politischen Gefangenen wurde 1953 vom Bildhauer Jorge Vieira für einen internationalen Skulpturenwettbewerb entworfen, eine Bronzestatue mit den Maßen 445 x 300 x 290 mm. Die Statue wurde 1994 in einer größeren Form aus Blech und Kupfer reproduziert und in Beja aufgestellt. Das Museum Jorge Vieira befindet sich in der Rua do Touro nº 33, im historischen Zentrum und zeigt ua vom Bildhauer gestiftete Sammlung von Zeichnungen und Skulpturen.
  • Teatro Municipal Pax Julia: Das Theater wurde 1928 eingeweiht, 1952 nach einer umfassenden Renovierung in Cine-Teatro umbenannt und 1990 geschlossen. Die Wiedereröffnung als Stadttheater erfolgte 2005. Zur Homepage von PAX Julia >> (aktuelles Programm, Vorschau und Öffnungszeiten).
  • Parks und Gärten: Jardim Público, Parque da Cidade und Parque de Merendas.
  • Sonstiges: Espaço Museológico Rua do Sembrano (Staßenmuseum), Biblioteca Municipal José Saramago (Stadtbibliothek), Praça de Touros, Piscina Municipal (Schwimmbad).
  • Feste, Messen und Märkte: Ovibeja (April/Mai), Festival Internacional de Banda Desenhada (Mai), Palavras Andarilhas (September), Experiências a Sul - Vinipax/Olivipax/BejaGourmet/BejaBrava/BejaKids (1. Wochenende im Oktober), Festa de fim de ano (Sylvester), Mercado Municipal (Wochenmarkt Montag bis Samstag 7-13.00 Uhr), Mercado quinzenal (Pavilhão do Parque de Feiras e Exposições, 2. und 4. Samstag im Monat), Feira de velharias (Jardim do Bacalhau, 1. Samstag im Monat)

In der Umgebung:

  • Área arqueológica da Quinta de Suratesta: Die Quinta befindet sich Ortsrand Bejas, Richtung Baleizao. Überreste der Römerzeit von verschiedenen Gebäuden, Mosaiken und Marmorplatten scheinen auf die Existenz eines Komplexes von beträchtlichen Proportionen hinzuweisen. Ausführliche Beschreibung bei Patrimonio Cultural (in portugiesisch).
  • Ruínas romanas de Pisões: Die Ruinen der römischen Villa von Pisões befinden sich in der Herdade da Almagrassa, etwa 10 km südwestlich von Beja. Zahlreiche alte Mosaike, ein Hypokaustum (Warmluftheizung) und die Reste der Wasserversorgung sowie ein Staudamm sind erhalten. Weiterlesen >>
  • Beringel: Der Ort war einst ein wichtiges Töpferzentrum mit Dutzenden von Töpfereien und liegt zwischen Beja und Ferreira do Alentejo. Am Ortsrand liegt der Stausee Pisão. Weiterlesen >>

Geschichte:

Archäologen vermuten, dass bereits die Kelten an der Stelle des heutigen Beja siedelten.

Als "Pax Julia" war Beja eine wichtige Stadt im römischen Lusitanien. Aus der römischen Stadt wurde mit Einzug der Westgoten (ca. 430 n.Ch.) ein Bischofssitz, später eroberten die Mauren die Stadt, die sie "Baxu" nannten.

Sicher ist, dass die Römer den Ort im 1. Jh. zur Festung "Pax Iulia" ausbauten. Ihr Torbogen ist heute das Évora-Tor. Die Westgoten machten die Stadt im Jahre 430 zum Bischofssitz, bevor 715 die Araber die Stadt eroberten. Von der 500-jährigen Herrschaft der Mauren ist allerdings kaum noch etwas zu sehen, wohl wegen der ständigen Kämpfe um die strategisch wichtigen Ort. Die Mauren nannten die Stadt "Baxu". Bei der Rückeroberung durch die Portugiesen Anfang des 13. Jh. wurde Beja stark zerstört. König Afonso III (1245-1279) ließ es wieder aufbauen. 1521 erhielt Beja zur Stadtrechte und wurde 1770 erneut zum Sitz eines eigenen Bistums erhoben.

Eine Legende besagt, dass zu Zeiten als Beja noch eine kleine Hüttenstadt und von dichtem Buschland umgeben war, eine mörderische Schlange das größte Problem der Bevölkerung war. Die einzige Lösung für die Bedrohung war das Töten der Schlange. Man vergiftete einen Bullen und verbrachte ihn in das Waldstück, in dem die Schlange lebte. Aufgrund dieser Legende befindet sich im Wappen der Stadt ein Stier.

Basisdaten:

Region: Alentejo
Unterregion: Baixo Alentejo
Distrikt: Beja
9 Gemeinden: Albernoa e Trindade, Baleizão, Beja (Salvador e Santa Maria da Feira), Beja (Santiago Maior e São João Baptista), Beringel, Cabeça Gorda, Nossa Senhora das Neves, Salvada e Quintos, Santa Clara de Louredo, Santa Vitória e Mombeja, São Matias, Trigaches e São Brissos
Einwohnerzahl (Kreis): 35.730 (2011)
Fläche (Kreis): 1.147,14 km²
Koordinaten: 38° 1'N, 7° 52'W
Schutzpatron: São Sisenando
Lokaler Feiertag: Christi Himmelfahrt
Stadtverwaltung: Câmara Municipal de Beja, Praça da Republica, 7800-427 Beja


Bedeutende Söhne und Töchter der Stadt:

Muhammad al-Mu’tamid ibn Abbad (1040–1095),
Dichter und Herrscher des Emirats Sevilla

Dom Frei Amador Arrais de Mendoza: (1530–1600),
Theologe und Schriftsteller, Bischof von Portalegre

António Maria Baptista: (1866–1920),
Ministerpräsident von Portugal

Partnerstädte

  • Tunesien: Beja (seit 1993)

Quellen und weiterführende Informationen:

  • Wikipedia.org/wiki/Beja
  • Homepage der Stadtverwaltung: www.cm-beja.pt
  • www.patrimoniocultural.gov.pt
  • Roteiro Histórico de Beja Broschüre (in portugiesisch)
  • Vitor Oliveira bei flickr

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