Lestes barbarus Fabricius, 1798

Südliche Binsenjungfer

Im Portugiesischen wird Lestes barbarus "Lestes-mourisco" genannt. Die Art wurde erstmals im Jahre 1798 von Fabricius unter dem Namen Agrion barbara beschrieben. Die Südliche Binsenjungfer gilt als sehr wanderfreudig, ihre Flugzeit liegt zwischen März und Oktober im südlichen Gebieten, weiter nördlich zwischen Juni und August. Libellen sind Räuber, die ihre Beutetiere im Flug fangen.

Bilder & Video Vorkommen Steckbrief Fortpflanzung Systematik

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Vorkommen & Verbreitung

Lestes barbatus ist in Süd- und Mitteleuropa verbreitet, sie scheint sich in den letzten Jahren klimabedingt weiter nach Norden auszubreiten, Verbreitungskarte bei GBIF. Vermutlich ist die Südliche Binsenjungfer ein Gewinner des Klimawandels!

Die Südliche Binsenjungfer benötigt temporäre Kleingewässer oder Gewässer mit schwankendem Wasserstand und viel Vegetation, insb. Binsen. Die Fortpflanzungshabitate sollten auf jeden Fall ganztägig besonnt und die Uferbereiche nicht zu tief sein, sodass sich das Wasser rasch erwärmen kann. Sie besiedelt auch brackige Gewässer in Küstennähe, die Larven können bei einem Salzgehalt bis zu 13 % überleben. Die Art ist in ihrem Entwicklungszyklus an ein längeres sommerliches Austrocknen des Reproduktionsgewässers angepasst. Ausgewachsene Tiere sind auch weit entfernt vom Wasser anzutreffen.

Merkmale (Steckbrief)

  • Gesamtlänge: 40-50 mm;
  • Kopf: deutlich vom Brustsegment getrennt; große Facettenaugen, an der Seite liegend und knopfförmig; Fühler kurz, borstenartig aus acht Gliedern bestehend;
  • Körper: schlankgestreckt; Brust (Thorax) dreiteilig, die beiden hinteren Brustsegmente sind schräg gegenüber dem ersten Segment ausgerichtet; aus 10 Segmenten bestehender Hinterleib;
  • Beine: bilden eine Art nach vorn gerichteten &qout;Fangkorb&qout;; kräftige Klauen;
  • Färbung: metallisch grün bis kupferfarben, Unterseite des Hinterkopfes scharf abgegrenzt und gelb; Vorderbrust ist hell; breite helle Antehumeralstreifen (Längsstreifen auf dem Rücken des mittleren Brustabschnittes); auf Oberseite des Abdomens ein schmales metallisches, grünlichen bis kupferfarben Längsband;
  • Flügel: Spannweite bis 54 mm; glasig durchsichtig; Flügelmale (Pterostigma) außen weißliche und innen braun; in Ruhestellung halb geöffnet;
  • Männchen: Hinterleibsanhänge (Cerci) hell/weiss, untere Anhänge kurz und nach aussen gebogen; können am 10. Abdominalsegment (S10) eine bläuliche Bereifung aufweisen, insb. auf der Iberischen Halbinsel;
  • Weibchen: Ovipositor vollständig hell gefärbt; Scheide des Ovipositors abgerundet; S10 stets ohne Bereifung
  • Nahrung: kleine Insekten, die im Flug erbeutet werden.

Fortpflanzung

Die Paarung findet am Gewässer statt und dauert idR etwa eine halbe Stunde. Das Männchen ergreift das Weibchen mit der Zange aus den beiden Hinterleibsanhängen am Prothora. Die daraus entstandene Paarungskette wird auch als Tandemstellung bezeichnet. Nach dem Ankoppeln überträgt das Männchen sein Sperma zum eigentlichen Kopulationsorgan, danach erfolgt die eigentliche Paarung. Die Verkopplung kann zwischenzeitlich auch gelöst werden.

Das Männchen begleitet das Weibchen noch zur Eiablage. Sie erfolgt manchmal im Tandem, wird jedoch meists vom Weibchen alleine fortgesetzt. Das Männchen geht alsbald erneut auf Weibchensuche, insbesondere bei geringer Männchendichte. Die Eier werden von den Weibchen in weiche, vertikale Pflanzenteile, vorzugsweise Binsen und Seggen eingestochen. Pro Einstich wird immer nur ein einziges Ei angelegt, pro Tag werden bis zu 200 Eier platziert.

Die Eier überwintern (Eidiapause), die Larven schlüpfen erst zu Beginn der Vegetationsperiode. Die aquatile Entwicklung von der Larve bis zur Libelle hängt von der Wassertemperatur ab und dauert 1-3 Monate. Die Reifungszeit der jungen Images dauert 1-2 Monate und wird zuerst am Brutgewässer verbracht, später auch in der weiteren Umgebung. Anschließend kehren sie zur Fortpflanzung meist an das Brutgewässer zurück, auch wenn dieses zwischenzeitlich Bereich der Eiablagestellen ausgetrocknet ist. Die wanderfreudige Libelle besiedelt aber auch neue Gebiete, da sie sich schnell an die jeweiligen Umweltsituation anpassen kann.

Systematik

Klasse: Insecta (Insekten)
Ordnung: Odonata (Libellen)
Unterordnung: Zygoptera (Kleinlibellen)
Familie: Lestidae (Teichjungfern)
Gattung: Lestes (Binsenjungfern)

Quellen und weitere Infos:

Insekten L

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