Kultur und Kunst Portugals
Kultur
Die portugiesische Kultur wurde von der prähistorischen Zeit sowie von der römischen und maurischen Invasion beeinflusst. Die Spuren davon findet man in einem reichen Erbe von archäologischen Überresten, einer prähistorischen Höhle mit Malereien in Escoral, einer römischen Siedlung in Conimbriga, dem Diana-Tempel in Évora und der typisch maurischen Architektur der südlichen Städte Olhão und Tavira. Viele Jahrhunderte hindurch unterlag die portugiesische Kunst fremden, wie den flämischen, französischen und italienischen, Einflüssen. Die fernen Seereisen der portugiesischen Entdecker brachten den orientalischen Einfluss und Brasiliens Reichtum an Gold und Edelsteinen kam im Glanz der Barockzeit zum Ausdruck.
Literatur
In der portugiesischen Literatur hatte die Poesie immer stärkeren Einfluss als die Prosa. Manche behaupten, Portugal sei das Land der Poeten. Eine der herausragendste Erscheinung ist Luís de Camões, der das Nationalepos "Os Lusiadas" ("Die Lusiaden" , 1572 - nach Lusus, dem legendären Urvater der Portugiesen) schrieb und dessen weltweiter Ruhm lange über seine Zeit hinaus andauert.
Die Prosa entwickelte sich erst später und prägte sich im 14. Jahrhundert. Der berühmteste Vertreter ist Fernão Lopes, er verfasste eine Chronik der Regentschaften von drei Königen seiner Zeit. Weiterlesen >>
Manuelinik
Die Manuelinik wird auch Emanuelstil, Manuelinischer Stil oder Manuelismus genannt. Sie ist ein prunkvoller Architekturstil, der außer in Portugal nirgendwo in der Welt auftrat. Sie erinnert an die Zeit, als Portugal über Meere und Kontinente herrschte und die halbe Welt portugiesisch war. Weiterlesen >>
Azulejos
Die Tradition der Fliesenmalerei wurde im Mittelalter von den Mauren eingeführt. Das Wort Azulejo ist vom arabischen Begriff "al zuleiq" abgeleitet und bedeutet "kleiner polierter Stein". Weiterlesen >>
Visuelle und dekorative Kunst
Die Bildhauerkunst bekam starken Ausdruck in den imposanten Grabdenkmälern des 12. und 13. Jahrhunderts. Im späten 18. Jahrhundert entstanden einige herrliche Barockholzskulpuren, unter denen die Wiegen von Joaquim Machado de Castro besonders erwähnenswert sind. Die Einflüsse des Klassizismus und der Romantik aus Italien und Frankreich sind im späten 18. Jahrhundert besonders bei Machado de Castro und ein Jahrhundert später bei António Soares dos Reis zu erkennen.
Malerei:
Eine herausragende Künstlerpersönlichkeit des 15. Jahrhunderts war Nuno Gonçalves, dessen Schulung an flämischen Vorbildern deutlich in seiner Malerei, sein Hauptwerk ist das berühmte Altarbild "Anbetung des hl. Vinzenz", zu erkennen war. Die Hauptwerke der Malergeneration dieser Epoche sind vor allem in der Sakral- und der Portraitkunst, wo sie ein reiches Erbe hinterlassen haben, zu sehen.
Das 19. Jahrhundert erlebte mit der Spätromantik eine Wiedergeburt der portugiesischen Malereikunst, deren weitere Entwicklung ähnlich wie die der gesamteuropäischen verlief und wo vor allem der Impressionismus und später auch ein greller Naturalismus seine Anhänger fand. Als herausragende abstrakte Malerin ist besonders Maria Helena Vieira da Silva zu erwähnen und Carlos Botelho, der mit seinen Lissabonner Straßenszenen hervorstach. In der dekorativen Kunst haben vor allem die "Azulejos", bemalte Keramikkacheln, ihre Zeichen gesetzt.
Deutsch-Portugieische Kulturbeziehungen
Die kulturpolitischen Beziehungen zwischen Deutschland und Portugal sind traditionell gut, das Interesse an deutscher Kultur ist lebhaft. Rechtliche Grundlage der Zusammenarbeit bildet das Deutsch-Portugiesische Kulturabkommen von 1965. Die vielfältigen Aktivitäten der in Portugal permanent vertretenen offiziellen Kulturmittler (Goethe-Institut, DAAD) sind umfangreich und werden zunehmend durch unabhängige, kommerziell organisierte Kulturveranstaltungen ergänzt.
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